Kaum zu übertreffen! Die Wanderung beginnt mit einem Spaziergang durch den Ort Soulce, dem einzigen Dorf des Kantons Jura, das im ISOS (Bundesinventar der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz) in der Kategorie A aufgelistet ist. Stattliche Wohnhäuser, mehrere Dorfbrunnen und ein Kanal, der parallel zum Dorfbach Folpotat zu einer historischen Mühle führt, säumen die Hauptstrasse. Mehrere kleine Steinbrücken überspannen den Dorfbach mit dem exotischen Namen, der weiter unten im Tal in die Sorne mündet. (Der aus dem Jura stammende Astronom Michel Ory hat den Asteroïden, den er im Jahr 2004 entdeckt hatte, Folpotat getauft.)
An einer Hausfassade weist eine Infotafel 23 Orchideenarten und 54 Quellen aus, die auf den 1500 ha weitgehend intakten Naturflächen gezählt wurden.
Ausgangs Dorf wenden Sie sich vom Folpotat ab und wählen die Strasse, die auf der Höhe des Maison D’Art nach rechts abzweigt. Nach 15 Minuten Gehzeit trifft sie auf einen nicht befestigten, markierten Weg, der durch den Wald nach Les Prés Dessus ansteigt. Beim Punkt 822 zweigen Sie nach rechts ab und wandern bergan nach Sur le Plain, wobei Sie darauf achten, den Fahrweg an der Stelle zu verlassen, wo er wieder abfällt. Links führt ein etwas kleinerer Weg auf eine Felsklippe zu, an deren Grund ein Bächlein austritt. Bei der steilen Weide angekommen können Sie den Kindern der Familie Cattin vom Landwirtschaftsbetrieb Domont nachfühlen, die jahraus jahrein zu Fuss zur Schule gingen. Wenn Sie zum Himmel schauen, fällt Ihnen der natürliche Sonnenschirm über Ihrem Kopf auf: Eine majestätische Linde streckt sich dem Himmel entgegen. In der Ferne erblicken Sie auf einer Geländeterrasse auf 1000 m ü. M. die Gebäude des Landwirtschaftsbetriebs Le Domont.
Ein Rast unter der altehrwürdigen Linde drängt sich auf. Sie ist über 300 Jahre alt, ihr Stammumfang misst nahezu 7 m und sie ragt 35 m in die Höhe. Sie spendet wohltuende Frische und willkommenen Schatten, sodass Sie nur schweren Herzens wieder aufbrechen. Nach einem Aufstieg diagonal nach rechts kommen Sie zu einem Weidestall und danach zu einem Wasserreservoir. Von hier aus wandern Sie noch eine knappe halbe Stunde bis zum Gebirgskamm. Was für eine Rundsicht! Sie wandern auf dem Weg weiter, der vom Berg Montagne de Moutier herkommt. Unweit von hier befinden sich die Höhlen von Court und der vom Architekt Botta erbaute Aussichtsturm Le Moron. Diese, nach Süden ausgerichtete Flanke ist sonniger, was auch an den zahlreichen Ferienhäuschen und der befahrbaren Strasse zu erkennen ist. Bei der Pré de Vigne lädt ein ausgedientes, zu einer Sitzbank umgestaltetes Güllefass dazu ein, einen Blick auf einen winzige Wasserstelle zu werfen, in deren Umgebung sich zahlreiche Kleintiere tummeln.
Ab jetzt geht es wieder dem Tal zu. Zunächst kommen Sie in der Nähe eines Bauernhauses vorbei und wandern dann in einem Tälchen, das von trichterförmigen Dolinen durchsetzt ist. Diese, in den Karstböden des Juras häufig anzutreffenden Senken werden im lokalen Sprachgebrauch «emposieus» genannt. Dann geht es auf einem schnurgeraden Weg durch den Wald. Neben mehreren Waldwegen kreuzen Sie auch den Wanderpfad «Balade Terre», der kürzlich eingeweiht worden ist. Sie lassen Tannen und hämmernde Spechte hinter sich und erreichen Les Esserts, wo Büsche und Vogelgezwitscher vorherrschen. Sie sind zurück in Soulce und somit am Ende Ihrer Rundwanderung.
Information
Wanderroute
Auf swisstopo anzeigen
Daten:
swisstopo,
www.jurarando.ch
Daten:
swisstopo,
www.jurarando.ch
Soulce
0:00
0:00
Les Prés Dessus
1:03
1:03
En Domont
1:53
0:50
Pré de Vigne
2:46
0:53
Soulce
3:50
1:04
Wandervorschläge

Courrendlin
• JU
Sur Montchemin par les Rochers du Midi
Diese, sehr abwechslungsreiche Wanderung beginnt mitten in Courrendlin beim Schulhaus. Sie verlassen die Ortschaft über die Strassen Rue du 23-juin und Rue de Bambois. Es lohnt sich, kurz einen Blick auf die Anschläge beim Zentrum des örtlichen Waldreviers Centre de triage forestier zu werfen. «Beglückende Entdeckungen im Wald» werden als Inspirationsquelle für künstlerisches Schaffen angepriesen. Hier verläuft der Weg dem Bächlein Torrent du Bambois entlang. Kurz vor der Quelle wenden wir uns von ihm ab und wandern der Bergerie zu. Nichts deutet darauf hin, dass unmittelbar rechts von Ihnen der riesige Steinbruch liegt, den man von Moutier herkommend eingangs Courrendlin unmöglich übersehen kann.
Sie wählen den Weg im Osten, der dem Waldrand entlangführt, entsagen der Versuchung, in der wunderschönen Blockhütte Chaives-Vies eine Pause einzulegen und treffen nach einer knappen Wanderstunde auf einen Pfad, der verschiedene Entdeckungen für Sie bereithält: zuerst eine Höhle und dann eine Wegkreuzung. Später fällt Ihr Blick auf die Stechpalmen, die den komfortablen Weg säumen. Zur Erleichterung des Aufstiegs wurden gar stellenweise Stufen angebracht.
Den strengsten Abschnitt haben Sie bereits hinter sich, sobald Sie den Waldweg erreichen, dem Sie nur wenige Meter entlanggehen. In der Kurv wählen Sie den Pfad, der rechts vom Waldweg abzweigt und dem Felsgrat der Rochers du Midi entlangführt. Hier wundern Sie sich vielleicht über ein seltsames kleines Bauwerk. Es handelt sich um eine ausgediente Fernsehanlage. Hinter der unverschlossenen Türe wartet eine echte Überraschung auf Sie!
Mit jedem Schritt verändert sich die Umgebung. Die Vegetation und die zunehmende Präsenz der Föhren mahnen an südländische Verhältnisse. Nun sind Sie auf dem Grat über der Felswand angekommen, die bei Klettersportlerinnen und Klettersportlern wohl bekannt ist. Hier finden Sie mehrere Rastplätze vor. Derjenige mit der spektakulärsten Aussicht thront am höchsten Punkt der Wanderung (Montchemin, 869 m ü. M.). Von hier bewundern Sie die Landschaft des Graitery und geniessen die Aussicht von der Schlucht von Moutier über Vellerat bis in die Vallée de Delémont. Bis zur Hütte des Skiklubs Rebeuvelier sind es nur noch 20 Gehminuten. Es ist der Ort, von dem erschöpfte, ausgehungerte Wandererinnen und Wanderer nach 2,5 Stunden Anstrengung träumen.
Frisch und munter nehmen Sie nach der Pause den Abstieg durch den Wald in Angriff. Danach wandern Sie auf der Teerstrasse nach Rebeuvelier. Nun folgen Sie der gelben Wanderwegtafel Richtung Sous le Rosé. Sie wandern auf einem Weg mit hellem Belag. Nach einer leicht abfallenden Passage führt der Weg in den Wald. Sie verlassen den Weg nach Vicques, indem Sie links abzweigen. Nun sind Sie in der Valdorée auf dem Parcours des Défi Boldaire (sportliche Challenge, offen von April bis Oktober). Die Vegetation ist üppig, so wie es für Feuchtstandorte wie diese charmante kleine Schlucht charakteristisch ist. Eine Kette hilft unglücklichen Stürzen auf dem selten trockenen Boden vorzubeugen.
Der Rückweg verläuft auf einem Wegstück, das nicht nur bei Wanderern beliebt ist, sondern auch mit MTBs oder zum Joggen rege genutzt wird. Einige Meter unter Ihren Füssen verläuft der Autobahntunnel der A16. Kurz danach erreichen Sie erneut den Bach, dem Sie am Anfang entlanggegangen sind. Nach knapp 4 Stunden Wanderzeit und 550 Höhenmetern im Auf- und Abstieg schliesst sich die Schlaufe der Rundwanderung.

Glovelier, gare
— Glovelier
• JU
Via La Racine und Le Tabeillon
Ab SBB-Bahnhof Glovelier (505 m ü. M.) gehen Sie Richtung Dorf und Kirche. Ca. 200 m nach dem Kreisel, auf der Höhe des grossen Bauernhauses mit der verzierten Fassade, folgen Sie den Wanderwegtafeln und biegen nach links ab, um zunächst über die Weide und danach im Wald der Flur La Côte au Pucin weiterzuwandern.
Sie steigen auf einem Weg mit hellem Belag bergan bis zu den gelben Wanderwegweisern. Hier wählen Sie die Richtung Jolimont. Der Weg führt zum Wald und in den Wald. Nach kurzer Zeit zweigen Sie durch ein Tor hindurch nach rechts ab. Nun wandern Sie auf einem Weg mit hellem Belag weiter, der auch von MTB-Fahrerinnen und -Fahrern genutzt wird. Nach ein paar hundert Metern wechseln Sie auf einen Pfad, der zu Ihrer Linken mit Stufen beginnt und im Wald bergauf führt. In Schlaufen steigt er über 1,5 km den Berg hinauf bis zum höchsten Punkt der Wanderung (960 m ü. M.), der Wegkreuzung Jolimont/Glovelier und La Racine/Glovelier. Mit oder ohne Pause beim Restaurant, das zum Bauernhof Jolimont gehört und etwas oberhalb auf 990 m ü. M. liegt, wandern Sie auf dem Weg Richtung La Racine/Glovelier weiter. Sie durchqueren eine Weide und kommen auf der gegenüberliegenden Seite zu einem Pfad, der am Rand der Weide zur Kapelle Chapelle de Bonembez hinabführt (Kapelle 1884, während des Kulturkampfs erbaut). Der Wanderweg geht direkt am Eingangstor des Gebäudes vorbei. Nun gehen Sie zur gegenüberliegenden Flanke und wandern zunächst durch die Weide und dann im Wald bis zum Weiler La Racine hoch.
In La Racine gehen Sie auf dem geteerten Weg Richtung La Combe-Tabeillon/Glovelier bis zur Kantonsstrasse Saulcy-Glovelier (Postautohaltestelle). Vorsichtig überqueren Sie die Strasse und gehen Richtung Bauernhof Le Pré-Voirnais. Bei der ersten Kurve verlassen Sie den geteerten Weg, der zum Hof führt, und gehen zunächst auf dem Wanderweg geradeaus. Danach verlassen Sie ihn und wählen den steilen Waldweg, der rechts in die Schlucht La Combe-Tabeillon hinabführt. Am Talboden angekommen wandern Sie auf dem komfortablen Fahrweg, der zuerst rechts und dann links vom Bach Le Tabeillon verläuft. Auf diesem Weg erreichen Sie nach 5 km Ihren Ausgangs- und Zielort, den Bahnhof von Glovelier.
Wenn Sie unmittelbar bei Erreichen des Talgrundes der Combe-Tabeillon auf die andere Seite des Baches wechseln, kommen Sie zur Waldhütte, wo ein Picknickplatz mit Grillstelle eingerichtet ist. Hier können Sie die Wanderung auch abkürzen und an der CJ-Bahnhaltestelle (www.les-cj.ch) den Zug nach Glovelier besteigen (verkehrt stündlich).

Châtillon
• JU
Le Chêne des Bosses – Die tausendjährige Eiche
Sie starten im Dorf Châtillon, auf dessen Grund die berühmte Eiche Chêne des Bosses wächst (Postautohaltestelle und Parkplätze befinden sich am unteren Ortsrand). Sie wählen den Weg, der via Cras des Chenals nach Vellerat führt.
Dann überqueren Sie die geteerte Verbindungsstrasse Courrendlin-Vellerat und gehen Richtung Vellerat weiter. Auf einem Weg mit hellem Belag geht es in den Wald und um den Felsvorsprung herum, der in der Verlängerung des Waldes herausragt. Danach treffen Sie rechts auf die Champs de la Joux und erreichen schliesslich das Dorf Vellerat. Nun treten Sie den Rückweg nach Châtillon an. Zuerst begehen Sie einen Feldweg, der oberhalb eines Biotops verläuft, bis zum Punkt 688. Hier treffen Sie auf den Chemin de La Montagne, auf dem Sie bis zum Punkt 976 weiterwandern. Dann geht es auf einem rechts abzweigenden, steil abfallenden Pfad im Wald Fôret des Vieux Ponts bis zum Weidestall Loge de La Montagne.
Bevor Sie in Châtillon ankommen, bestaunen Sie die Chêne des Bosses. Die Eiche ist als Naturdenkmal im kantonalen Inventar aufgelistet. Die Chêne des Bosses, zu Deutsch beulige Eiche, verdankt ihren Namen ihrem knorrigen Stamm, der mit beuligen Auswüchsen versetzt ist. Der aussergewöhnliche Baum gilt als der älteste und grösste Vertreter der Stieleichen in ganz Europa. Es ist allerdings schwierig, das genaue Alter der Eiche zu bestimmen. Jedenfalls ist sie mehrere Jahrhunderte alt, der Legende nach, soll sie gar tausendjährig sein.

Glovelier
— St-Ursanne
• JU
Via La Caquerelle
Ab Bahnhof Glovelier durchqueren Sie den Ort und wandern durch die malerische Combe du Bez bergan. Weiter geht es durch eine Weide bis zur Corniche du Jura auf der Flur Bosnire. Hier schlagen Sie die Richtung La Caquerelle ein.
Sie wandern zum Mont-Russelin und südlich am Bauernhof Chez Basuel vorbei.
Am Ausflugsort La Caquerelle gibt es einen Freizeitpark, ein Museum und ein Hotel mit Restaurant.
Von hier geht es ins Tal zum Mittelalterstädtchen St-Ursanne.